Aufgaben einer zeitgemäßen Schule

Unterstützung durch die Firma LernLandSchaft 


Schon bald stellten wir fest, dass wir dringend fachkundige Unterstützung benötigten um ein tragfähiges pädagogisches Raumkonzept erstellen zu können. Unsere Schulrätin Silvia Wawra wusste Rat und stellte für uns den Kontakt zu Frau Doberer und der Firma LernLandSchaft her. Innerhalb weniger Monate hatte die neu gegründete „AG Neubau“ dann in Zusammenarbeit mit LernLandSchaft ein pädagogisches Raumfunktionsbuch erstellt, das der Stadt Neu-Ulm und den Architekten nun bei der Planung des Schulneubaus als Grundlage dient.

Ringbuch: I. Brenner, Auf dem Weg zum Neubau
(Visualisierung unserer Vorarbeiten), März 2019

Schule im Wandel


Schule befindet sich derzeit im Wandel: weg von der belehrenden Schule und hin zur lernenden Schule, von der separierenden zur inklusiven Schule, von der geschlossenen Schule zur offenen Schule. Mit dem Wandel von Schule zum Lern- und Lebensort weitet sich das Spektrum der schulischen Aktivitäten aus und verlangt nach räumlich veränderten Konzepten. Die Sichtweise „ein Raum = eine Funktion“ ist nicht mehr zeitgemäß. Das Wechselspiel von individuellem und gemeinsamem Lernen und die vielfältigen Lernwege erfordern immer wieder unterschiedliche Lernsituationen. Das führt zur Notwendigkeit einer räumlichen Entgrenzung: Das traditionelle Klassenzimmer als weitgehend „statischer Instruktionsraum“ wird zum „dynamischen Umbauraum“, in dem unterschiedliche Lernformen möglich sind. (vgl. Schule planen und bauen 2.0, 2017, S. 26f)


Herkömmliche Konzepte für Schulgebäude folgen dem Muster „Flure sind zum Gehen da, Klassenräume zum Unterrichten, auf Schulhöfen wird getobt und in Lehrerzimmern konferiert“. Dabei sind  Klassen-, Gruppen- und Fachräume in der Regel noch auf Frontalunterricht ausgelegt. Methodenwechsel, das Arbeiten allein oder in kleineren Gruppen, wie es für erfolgreiches Lernen in einer zukunftsfähigen Schule erforderlich ist, wird durch diese Gestaltung erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Neue Unterrichtskulturen und ein veränderter Schulalltag mit Ganztagsangebot benötigen keine Gebäude, deren Räume nur einen Zweck erfüllen, sondern flexibel nutzbare Schulbauten, die mit multioptionalen Räumen eine Vielzahl verschiedener Aktivitäten und Lernformen zulassen. Gefragt sind „Ermöglichungsräume“, in denen es Lernenden und Lehrenden leichtfällt, allein oder in der Gruppe zu arbeiten, den Unterricht vor- und nachzubereiten, Erarbeitetes zu präsentieren, sich auszuruhen oder aktiv zu sein, in der Schulgemeinschaft über gemeinsame Anliegen zu beraten und zu entscheiden. Multioptionale Räume sollen die Lehr- und Betreuungskräfte hier deutlich unterstützen und ihnen die Arbeit erleichtern. (aus: Pädagogisches Raumfunktionsbuch: Konzept der Schulgemeinschaft für die Nutzung und Raumgestaltung, 2019, S. 7f)